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Alice König

PhD Studentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin

MINT erklärt die Welt. Dieser Meinung ist auch Alice, denn laut ihr hilft MINT dabei, die Welt besser zu verstehen.

Schon immer an Mathe, Biologie und Chemie interessiert, wurde sie durch Zufall auf die technische Ausbildung und den Studiengang Lebensmitteltechnologie und Ernährung aufmerksam. Mittlerweile schreibt sie an ihrer Doktorarbeit und arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin in einem Forschungsteam zusammen mit vielen jungen Frauen. Dabei drehen sich viele ihrer Experimente und Versuche rund um das Thema Fermentierung.

Wie lange diese Experimente dauern können, was man alles beachten muss und was Koriander mit dem Alarmpheromon einer Stinkwanze zu tun hat, bespricht sie mit uns im Interview.

 

 

Ausbildung

Lebensmitteltechnologie und Ernährung
FH OÖ, Campus Wels

Beruf

PhD Studentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Exzellenzzentrum für Lebensmitteltechnologie und Ernährung an der FH OÖ, Campus Wels

Hobbies

Lesen, Kochen und Backen, kreativ sein (Zeichnen, Häkeln, etc.), in der Natur sein, Welser Turnverein

MINT im Fokus

Was bedeutet MINT für dich?

Vielseitige, interessante und zukunftsorientierte Themengebiete

Welche Bedenken hast/hattest du dabei dich für eine MINT-Richtung zu entscheiden? 

Vor Beginn des Studiums der Lebensmitteltechnologie und Ernährung (LTE) war meine größte Sorge, dass ich nicht genug Vorwissen habe und mich daher mit den technischen Fächern sehr schwer tun würde.

Mit welchen Herausforderungen bist/warst du konfrontiert? 

Während meines Studiums war es zum Beispiel schwer für mich, mir nicht selbst zu viel Leistungsdruck zu machen und meine hohen Erwartungen herunterzuschrauben. Ich musste erst lernen, dass ich auch Fehler machen darf und nicht alles alleine schaffen muss.

Später war auch der Umstieg vom Master ins Berufsleben (als wissenschaftliche Mitarbeiterin/ Dissertantin) eine Herausforderung, da ich nun viel selbstständiger arbeiten und mich um mein eigenes Forschungsprojekt kümmern musste. Gerade als Dissertantin ist es nicht leicht, die große Menge an Forschungsarbeit, Prüfungen und Präsentationen zu meistern und trotzdem noch Zeit für sich selbst zu finden.

Wie hat dein (privates) Umfeld auf deine Entscheidung reagiert?

Sehr positiv. Meine Eltern hätten mich wahrscheinlich bei jedem Berufswunsch unterstützt.

Was war dein größter „Aha-Moment“ im MINT-Bereich? 

Es gab so viele Aha-Momente, dass ich gar nicht sagen kann, welcher der größte war. Aber einer ist mir auf jeden Fall in Erinnerung geblieben: Der Grund, warum ich Koriander nicht ausstehen kann. Den Geruch und Geschmack von Korianderkraut finde ich einfach nur eklig, aber ich konnte nie sagen, woran er mich erinnert. Dann habe ich gelernt, dass ein Aromastoff in Korianderkraut, das Trans-2-decenal, auch ein Alarmpheromon von Stinkwanzen ist. Und dann war es mir klar: Ich verbinde den Geruch/ Geschmack von Koriander mit Stinkwanzen, deswegen kann ich Korianderkraut unmöglich essen.

MINT und Frauen

Warum sollten mehr Frauen einen MINT-Beruf ergreifen?

Für unsere Zukunft spielen MINT-Fächer eine besonders wichtige Rolle, sei es die Digitalisierung, Mobilität, Wissenschaft oder neue Technologien für den Klimaschutz und die Energieerzeugung. Sich für einen MINT-Beruf zu entscheiden, bedeutet gleichzeitig die Zukunft mitgestalten zu wollen. Gerade deswegen ist es umso wichtiger, dass zahlreiche Frauen im MINT-Bereich vertreten sind. In welche Richtungen sich die Welt entwickelt, sollte nicht allein in den Händen der Männer liegen. Auch Frauen wollen aktiv an der Mitgestaltung der Zukunft teilnehmen und hier bietet ein MINT-Beruf tolle Zukunftschancen.

Was möchtest du den Mädchen/Frauen noch mit auf den Weg geben?

Die eigenen Fähigkeiten nicht zu unterschätzen und sich Herausforderungen zu stellen.