Hedy Lamarr

Biografie

Hedy Lamarr wurde 1914 in Wien geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. In ihrem Umfeld hatten Bildung und Kultur einen hohen Stellenwert. Zudem reiste ihre Familie viel und gerne. Hedy war stets experimentierfreudig, interessierte sich für technische Erfindungen und entdeckte früh ihre Leidenschaft für Film und Theater. Aufgrund dieser Passion besuchte sie eine Schauspielschule in Berlin und wurde 1933, mit 18 Jahren, für eine damals skandalöse Nacktszene im tschechischen Arthouse-Film „Ekstase“ berühmt.

Nach der Trennung von ihrem 1. Mann floh Hedy 1937 nach London, wo sie von einem Hollywood-Produzenten unter Vertrag genommen wurde. Ein Jahr später ging sie mit ihm in die USA, startete ihre Hollywood-Karriere und wurde als „schönste Frau der Welt“ vermarktet. Ihr androgyner, europäischer Kleidungsstil wurde später sogar zu einem Modetrend.

Neben dem Schauspiel war die dreifache Mutter Erfinderin und ließ ihren Entwurf für ein Frequenzsprungverfahren 1942 patentieren. Diese Technologie gilt als eine der Grundlagen der heutigen drahtlosen Kommunikation.

Hedy engagierte sich nach dem 2. Weltkrieg für den Wiederaufbau des österreichischen Kulturlebens und war bis Ende der 1950er Jahre im Filmgeschäft tätig. Ihr Leben wurde, unter anderem durch ihre insgesamt sechs Ehen, von Skandalen begleitet. Ihr Engagement gegen das Nazi-Regime und ihre Erfindung wurden erst spät gewürdigt. Die letzten Jahre ihres Lebens verbrachte sie zurückgezogen in Florida, wo sie im Jänner 2000 verstarb. 

Arbeit und Forschung

Als Gegnerin des Nationalsozialismus entwickelte Hedy eine Funkfernsteuerung für Torpedos, um den Alliierten zu helfen. Die Idee zur Funkfernsteuerung hatte sie gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil, der für eine seiner Produktionen Lochstreifen für Klaviere synchronisieren musste.

Durch gleiche Lochstreifen in Sender und Empfänger waren gleichzeitige Frequenzwechsel (Frequenzsprünge) möglich, die ohne den passenden Lochstreifen schwer nachzuvollziehen waren. Diese Idee entwickelten die beiden weiter, um sie für eine störungssichere Funkfernsteuerung für Torpedos nutzen zu können und meldeten 1942, als Hedy 28 Jahre alt war, ein Patent an. 

Die Technik wurde zwar nicht zur Steuerung von Torpedos eingesetzt, jedoch wurde das sogenannte Frequenzsprungverfahren in der modernen Kommunikationstechnik wieder aufgegriffen und wird zum Beispiel für Bluetooth verwendet. 

Schwarzweiß Bild von Hedy Lamarr mit Fächer

Steckbrief

Name Hedwig Eva Maria Kiesler 

Geburtsdatum 9. November 1914, Wien

Sterbedatum 19. Jänner 2000, Altamonte Springs (Florida) 

Fachbereiche Filmschauspiel, Kommunikationstechnologie (Erfindung)

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Im Interview erzählen Frauen über ihren Bezug zu MINT und ihre persönlichen Erfahrungen.

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Testimonials

„In jedem Interessensbereich werden kluge Frauen benötigt. Man sollte sich nicht von der ,,Männerdomäne“ einschüchtern lassen. Denn sonst verabsäumt man, wie vielseitig, abwechslungsreich sowie zukunftsgerichtet eine MINT-Karriere sein kann.

 – Sabrina Schauer

„Frauen und Männer sind vom Grundkonstrukt sehr verschieden. Sowohl im Sozialen aber auch vor allem in der Art und Weise wie sie denken und arbeiten. Ein Team jedoch ist am leistungsfähigsten, wenn sowohl Männer als auch Frauen ein Teil davon sind. Und da die Domäne sehr Männer-domitiert ist, gibt es hier noch viel Platz für uns Frauen und vor allem aber auch die entsprechenden ‚Gewinne‘.

Stephanie Fuchs

„MINT-Bereiche im Studium, der Lehre, in höheren Schulen oder in der Karriere sind für jedes Mädchen und jede Frau geeignet. Wer Interesse an den Abläufen in der Natur und unserem täglichen Leben hat oder Innovation vorantreiben will und unternehmerische Motivationen hat, ist hier richtig. „

– Luca Jázmin Benedek –