Foto von Katja Hammer

Evelyn Haslinger

Gründerin und CEO

Informatik ist in den unterschiedlichsten Bereichen zu finden, wodurch es mittlerweile eine Vielzahl an Berufsmöglichkeiten gibt. Dieser Meinung ist auch Evelyn. Sie hat nach ihrem Studium ihr Freizeitprojekt zum Beruf gemacht und Symflower gegründet.

Als Softwareentwicklerin gestartet, hat sie seit der Gründung ihres Unternehmens auch viele administrative Aufgaben und Marketingthemen übernommen. Eines ihrer größten Learnings auf ihrer Reise: zugeben, wenn man etwas nicht weiß, denn nur so kann man lernen und wachsen.

Wie das Berufsleben einer Unternehmerin aussieht, was ihr an ihrem Beruf besonders gut gefällt und was genau hinter Symflower steckt, erzählt sie uns im Interview.

 

 

Ausbildung

Informatik
Johannes Kepler Universität

Beruf

Gründerin und CEO des Deep Tech Startups Symflower

Hobbies

Sporteln, Kochen, Lesen

MINT im Fokus

Was bedeutet MINT für dich?

MINT (also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) steht für mich für “rapiden Fortschritt”. In den letzten 80 Jahren sind wir vom ersten Computer, der gerade einmal 64 Wörter speichern konnte und einen ganzen Wandschrank ausgefüllt hat, zum Smartphone als Massenware gekommen, das mehrere Gigabyte an Speicher aufweist und in der Jackentasche Platz findet. Ich bin schon sehr gespannt, was uns die nächsten Jahrzehnte in der MINT-Entwicklung bringen werden.

Welche Bedenken hast/hattest du dabei dich für eine MINT-Richtung zu entscheiden? 

Ich habe mich mit 14 dazu entschieden, eine HTL zu besuchen. In meinem Zweig war ich von 35 Personen das einzige Mädchen. Nachdem ich aus einer hauswirtschaftlichen Schule gekommen bin, in der das Geschlechterverhältnis quasi genau umgekehrt war, wusste ich nicht so genau, worauf ich mich einstellen muss. Ich schätze, das Unbekannte hat mir damals etwas Sorgen gemacht.

Mit welchen Herausforderungen bist/warst du konfrontiert?

Offen zu sagen, dass ich manche Konzepte oder Technologien nicht kenne, war für mich im Teenageralter schwierig. Heute habe ich damit kein Problem mehr, denn wenn man nicht nachfragt bzw. recherchiert, lernt man nicht dazu.

Wie hat dein (privates) Umfeld auf deine Entscheidung reagiert?

Mir sind da leider keine besonderen Reaktionen mehr im Gedächtnis geblieben. Ich schätze daher, dass die Entscheidung nicht als etwas Abwegiges oder Besonderes wahrgenommen wurde. Also eh genau so, wie es sein sollte 😉

Was war dein größter „Aha-Moment“ im MINT-Bereich? 

Es gab nicht einen großen “Aha-Moment”, dafür laufend viele kleine und größere. Das Spannende an MINT ist, dass man laufend dazu lernt, entweder von Lehrenden bzw. Studienkollegen oder den späteren Arbeitskollegen. Es macht einfach Spaß, wenn man ein neues Konzept begriffen hat, und natürlich noch viel mehr, wenn man es dann in einem echten Projekt anwenden kann.

MINT und Frauen

Warum sollten mehr Frauen einen MINT-Beruf ergreifen?

Die Aufgaben sind wirklich spannend, es gibt genügend Arbeitsplätze und das Lohnniveau ist super.

Was mich speziell an der Informatik fasziniert, ist, dass Software praktisch alle Lebensbereiche durchdringt, das heißt, man findet auch für quasi jeden Bereich eine Firma, die dort Software Produkte anbietet. Man kann also indirekt in jeder Branche tätig sein.

Was möchtest du den Mädchen/Frauen noch mit auf den Weg geben?

Wenn euch eine Ausbildungsrichtung interessiert, traut euch drüber, ganz egal, wie viele andere Frauen in diesem Bereich sind. Es geht nicht darum, was andere machen, sondern einzig um eure Talente und was euch Spaß macht. 🙂