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Luca Jázmin Benedek

Anlagentechnikerin

Als Anlagentechnikerin ist Luca hauptverantwortlich für Förderabwicklungen und Genehmigungsverfahren von Photovoltaikanlagen. Obwohl ihr Mathematik in der Schule zu Beginn nicht lag, entwickelte sie über die Zeit eine große Leidenschaft dafür. Heute ist Mathe für sie eine logische Kunstform mit einer gewissen Ästhetik und Schönheit, denn laut Luca ist die Logik hinter der Mathematik fähig, die abstrakte Gestaltung von Zahlen umzuwandeln, um so unsere Welt zu beschreiben.

Neben ihrer Leidenschaft zu Mathematik und Technik spricht Luca im Interview auch über die positive Diskriminierung von Frauen in Technikunternehmen und darüber, dass man als Frau im MINT-Bereich sehr viel Selbstvertrauen aufbauen kann.

 

 

Ausbildung / Studium

Angewandte Energietechnik
FH OÖ, Campus Wels

Beruf

Anlagentechnikerin bei EWW Anlagentechnik GmbH, Abteilung MEA Solar

Hobbies

Triathlonsport, Literatur, Tierschutz, Zugfahren

MINT im Fokus

Was bedeutet MINT für dich?

Die Fächer, die in einem MINT-Studium gelehrt werden, brachten mir mehr Verständnis dafür, wie Prozesse in unserer natürlich und künstlich errichteten Umgebung funktionieren. Das Lösen von Gleichungen, das Aufstellen von Modellen oder die Fertigstellung eines Tools hat eine gewisse Ästhetik für mich. Außerdem bieten Kenntnisse in MINT-Bereichen eine Karrieremöglichkeit, in der das angeeignete Wissen zählt und nicht das Aussehen oder Persönlichkeitsmerkmale, die nicht über den öffentlichen Bildungsweg änderbar sind.

Welche Bedenken hast/hattest du dabei dich für eine MINT-Richtung zu entscheiden? 

Ich war ziemlich gut in Mathe und Physik im Gymnasium, jedoch hatte ich Bedenken dahingehend, wie hoch die Erwartungen zum Vorwissen in MINT-Fächern am Anfang des Studiums sein werden.

Mit welchen Herausforderungen bist/warst du konfrontiert? 

Man steht als Frau im MINT-Umfeld immer ein wenig unter Reflektoren-Licht. Ich meine damit eher eine positive Diskriminierung, dass man gerne in den Vordergrund gestellt wird, mehrere Möglichkeiten angeboten bekommt. Für introvertierte, etwas schüchterne Mädchen und junge Frauen, wie auch ich es vor meinem Studium war, kann das eine Herausforderung werden.

Wie hat dein (privates) Umfeld auf deine Entscheidung reagiert?

Sehr positiv, es gab keine Konflikte. Viele aus meinem Umfeld haben Ausbildungen im MINT-Bereich. MINT-Jobs sind gesellschaftlich auch sehr respektiert, meiner Meinung nach hätte ich auch dann keine negativen Reaktionen bekommen, wenn meine Eltern nicht Ingenieure gewesen wären.

Was war dein größter „Aha-Moment“ im MINT-Bereich? 

Die Größe des Jobmarktes, wie viele verschiedene Richtungen es gibt, in denen man sich spezialisieren kann. Für mich war Technik immer der logische Weg, daher war es für mich natürlich, in diesem Umfeld zu sein. Dass man als Frau derzeit noch eine Besonderheit ist im MINT-Bereich, war zwar kein Schock, aber eine interessante Erkenntnis. Das ist auch etwas, was man mit ein wenig Geschick aus einem Merkmal in ein Vorteil umwandeln kann.

MINT und Frauen

Warum sollten mehr Frauen einen MINT-Beruf ergreifen?

Ich denke, dass MINT-Bereiche im Studium, Lehre, höheren Schulen oder in der Karriere für jedes Mädchen und jede Frau geeignet sind. Wer Interesse an den Abläufen in der Natur und unserem täglichen Leben hat oder Innovation vorantreiben will und unternehmerische Motivationen hat, ist hier richtig. Auch für Angestellte bietet MINT sehr attraktive Karrieremodelle in sehr unterschiedlichen Bereichen mit gutem Verdienst und das alles nach einer überschaubaren Ausbildungsdauer.

Was möchtest du den Mädchen/Frauen noch mit auf den Weg geben?

Es mag vielleicht so erscheinen, dass der Einstieg in diesen Bereich Hindernisse haben kann, insbesondere, wenn die Familie nicht unterstützend ist, aber meine Erfahrung ist, dass die Ausbildner*innen und Arbeitgeber*innen in diesen Bereichen sehr offen und unterstützend gegenüber Frauen im MINT Bereich sind.