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Susanne Werdnik

Sicherheitsfachkraft, GMP Compliance Specialist

Eine Vielzahl an beruflichen und persönlichen Weiterbildungsmöglichkeiten – so beschreibt Susanne den MINT-Bereich.

Als begeisterte Natruwissenschaftlerin und Technikerin ist MINT ihrer Erfahrung nach keine Männerdomäne. Für sie geht es viel mehr um das Interesse am Berufsfeld, denn mit entsprechendem Interesse kann man alle Herausforderungen schaffen.

Im Interview spricht sie darüber, wie wichtig es ist, dass man den eigenen Fähigkeiten und Vorlieben folgt, dass Arbeit Spaß macht, dass man sich damit identifizieren kann und man auch jederzeit nach Hilfe fragen darf und vor allem auch soll.

Ausbildung

Biotechnische Verfahren mit Schwerpunkt Bioanalytik und Monitoring

Beruf

Sicherheitsfachkraft, GMP Compliance Specialist bei Starlim und Sterner

Hobbies

Gartenarbeit, Motorradfahren, Reiten

MINT im Fokus

Was bedeutet MINT für dich?

Ich habe mich schon immer für naturwissenschaftliche und technische Themen interessiert und intuitiv meine schulische Ausbildung in einem naturwissenschaftlichen Zweig gewählt. Diese Ausbildung war eine gute Basis für mein späteres Studium „Biotechnische Verfahren“ mit der Studienrichtung „Bioanalytik und Monitoring“. Meine ersten beruflichen Erfahrungen im Bereich der Medizintechnik durfte ich bei der Entwicklung und späteren Produktion von Drogen-, Krebs- und Sepsistests sammeln.

Nach einigen Jahren habe ich aus dem Laborbereich ins Qualitätsmanagement eines Industrieunternehmens gewechselt und mir standen auch hier Tür und Tor offen, um Fragen zu stellen. Ich durfte unterschiedlichste Prozesse hinterfragen, habe viele freundliche und kompetente Menschen kennengelernt und konnte auf dem Gebiet der Prozessvalidierung und im Life Science Bereich arbeiten. Berufsbegleitend konnte ich die Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft absolvieren und kann in beiden Tätigkeitsbereichen, also als Sicherheitsfachkraft und GMP Compliance Specialist im Medizintechnikbereich, arbeiten.

Aus diesem Grund würde ich sagen, dass MINT für mich eine Vielzahl an persönlichen und beruflichen Entwicklungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten bedeutet.

Welche Bedenken hast/hattest du dabei dich für eine MINT-Richtung zu entscheiden? 

Ich hatte keine Bedenken, da ich gesehen habe, dass sich meine persönlichen Interessen und die Vielzahl an möglichen Berufen gut decken, ich neugierig bin und meine persönlichen Eigenschaften im beruflichen Alltag gut einbringen und leben kann.

Mit welchen Herausforderungen bist/warst du konfrontiert? 

Naturwissenschaftliche und technische Fragestellungen erscheinen auf den ersten Blick manchmal komplex, aufwendig oder schwierig und eine mögliche Lösung liegt nicht immer bereits auf der Hand. Wenn wir jedoch mit Interesse und einem offenen, lösungsorientierten Geist an Herausforderungen herantreten und uns im richtigen Moment auf Unterstützung und Hilfe verlassen können, können wir an komplexen oder schwierigen Herausforderungen wachsen und daraus lernen.

Wie hat dein (privates) Umfeld auf deine Entscheidung reagiert?

Mein Umfeld hat positiv auf meine Berufswahl reagiert. Ich kann mich an niemanden erinnern, der bei meiner Berufswahl überrascht war oder große Bedenken geäußert hat. Ich habe viel Unterstützung erfahren.

Was war dein größter „Aha-Moment“ im MINT Bereich? 

Der MINT-Bereich hat teilweise noch immer den Ruf eine sogenannte Männerdomäne zu sein, das kann ich jedoch nur bedingt bestätigen. Ich arbeite zwar mit mehr Männern als Frauen zusammen, kann aber nicht sagen, dass ich hier mit meinem „Frausein“ auf Widerstand stoße, wenn natürlich die fachliche Kompetenz und sachliche Art und Weise stimmen!

MINT und Frauen

Warum sollten mehr Frauen einen MINT-Beruf ergreifen?

Warum nicht? Mädchen und Buben, junge Männer und Frauen folgen auch heute teilweise bei der Berufswahl noch gesellschaftlich verankerten Geschlechterklischees und verteilen sich auf unterschiedliche Ausbildungswege und Berufe. Das ist in Ordnung, wenn das auch den persönlichen Interessen und Kompetenzen entspricht. Durch eine bewusste Auseinandersetzung mit Zahlen, Daten und Fakten und vor allem unter Berücksichtigung der persönlichen Neigungen und Fähigkeiten sollte jede und jeder seinen persönlichen Weg wählen. Ich würde allen raten, die sich für MINT-Themen interessieren, auch einen Beruf in dieser Richtung zu ergreifen, da Arbeit vor allem dann Spaß macht, wenn man sich mit dem, was man tut, identifizieren kann und mit Herz und Kopf bei der Arbeit ist.

Was möchtest du den Mädchen/Frauen noch mit auf den Weg geben?

Ich möchte allen, die sich für MINT-Berufe interessieren, Folgendes mitgeben: Lasst euch nicht abschrecken, seht Herausforderungen und keine Schwierigkeiten und falls ihr trotzdem an Grenzen stoßt, scheut euch nicht, Fragen zu stellen oder um Unterstützung zu bitten. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.