Foto Tamara Haberleitner bei der Arbeit

Tamara Haberleitner

Elektronikerin, Prüfgerätentwicklerin, Lehrlingsausbildnerin

„Mit Handwerk kann man kein Geld verdienen.“ Trotz dieser Anmerkung hat sich Tamara für den Beruf der Elektronikerin entschieden und ist vor allem von der Kreativität und Präzision, die ihre Arbeit erfordert, begeistert. Zudem fühlt sie sich, laut eigener Aussage, in ihrem Beruf unter „Nerds“ auch sehr wohl, da sie nicht nur berufliche, sondern auch private Interessen mit ihren Kolleg*innen teilt.

Im Interview spricht sie zudem über ihren größten Aha-Moment, wie dieser ihr Selbstbewusstsein stärkte sowie über Freundschaften für’s Leben, die sie in ihrer Ausbildung knüpfte. Mittlerweile bildet Tamara auch selbst viele Mädchen aus und ist Lehrlingsausbildnerin mit Leidenschaft.

Ausbildung

zur Elektrotechnikerin bei KEBA

 Beruf

Elektronikerin, Prüfgerätentwicklerin und Lehrlingsausbildnerin bei KEBA

Hobbies

Sport und Basteln –  Hobbyhandwerkerin aus Leidenschaft

MINT im Fokus

Was bedeutet MINT für dich?

Bevor ich dieses Interview hatte, war „MINT“ für mich eine pastellgrüne Farbe.

Welche Bedenken hast/hattest du dabei dich für eine MINT-Richtung zu entscheiden? 

Ich hatte die typischen Bedenken und Ängste, die man vor so einer Lebensveränderung hat. Werde ich mit meinen Kollegen gut auskommen? Wie wird es mir in der Berufsschule ergehen, usw.? Es überwog aber klar die Freude, eine Lehrstelle gefunden zu haben und die Vorfreude auf alles Neue, was kommen würde.

Mit welchen Herausforderungen bist/warst du konfrontiert? 

Das Berufsleben birgt sehr viele Herausforderungen, die in der Schulausbildung kaum gelehrt werden.
Während der Schulzeit wird einem alles vorgegeben. Viel Platz für Eigenständigkeit und Individualität ist nicht vorhanden. Jeder lernt alles und vergisst es auch wieder.

Im Berufsleben ist meiner Meinung nach Individualität wieder erwünscht, denn man braucht nicht lauter gleiche „Schafe“, sondern das eine Talent. Die meisten Herausforderungen haben mit dem „Erwachsenwerden“ zu tun, so wird man im Laufe der erfolgreichen beruflichen Karriere zusehends selbständiger, eigenständiger und selbstbewusster. Plötzlich soll man auf eigenen Füßen stehen und ein vollwertiges Mitglied der Gessellschaft bzw. der Kollegschaft sein. Ich denke, es war und ist die größte Herausforderung, seinen Platz in einer Gesellschaft bzw. in der Arbeitswelt zu finden und eine Bereicherung für diese, aber letzendlich vor allem für sich selbst zu sein.

Wie hat dein (privates) Umfeld auf deine Entscheidung reagiert?

Meine Familie und Freunde haben sich nach Abbruch der Oberstufe sehr gefreut, dass ich eine Lehrstelle gefunden habe.

Was war dein größter „Aha-Moment“ im MINT Bereich? 

Ich hatte das Gefühl, dass mein Ausbilder mir etwas zutraut. Das hat mich sehr darin bestärkt, mehr an mich selbst zu glauben, mir mehr zuzutrauen und weniger an mir zu zweifeln.

MINT und Frauen

Warum sollten mehr Frauen einen MINT-Beruf ergreifen?

Das weiß ich leider nicht. Ich kann nicht nachvollziehen, warum gerade mehr Frauen in einem dieser Bereiche arbeiten sollen. Für mich steht das Interesse und die Begabung dazu im Vordergrund, so freue ich mich über männliche sowie weibliche Kollegen gleichermaßen.

Für mich hat diese Entscheidung gut gepasst, da ich hier meiner Stärken ausbauen konnte und für diese geschätzt werde. So können auch Frauen außerhalb der MINT-Berufe ihre Stärken haben und ihre Karriereziele erfolgreich erreichen.

Was möchtest du den Mädchen/Frauen noch mit auf den Weg geben?

Macht das, was IHR wollt! Findet eure Berufung und nicht einfach nur einen Beruf! Egal, ob als Frisörin oder Informatikerin! Nur was man gern macht, macht man gut!