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Johanna Rimböck

Prozessingenieurin

Als Prozessingenieurin ist es Aufgabe von Johanna neue Prozesse zu entwickeln und zu optimieren. Dabei beschäftigt sie sich nicht nur mit der technischen Abwicklung, sondern koordiniert und organsiert auch Teams und steht laufend mit Kund*innen in Kontakt.

Johanna war schon als Kind technisch interessiert und nach wie vor ist Technik für sie Alltag. MINT bedeutet für sie eine Vielzahl an Möglichkeiten und Richtungen, die einem offen stehen und in denen man sich weiterentwickeln kann.

Im Interview sprechen wir mit ihr darüber, warum es wichtig ist an sich selbst zu glauben, sich mit neuen Dingen auseinanderzusetzen und manchen einfach mal auszuprobieren.

 

 

Ausbildung

Biotechnologie
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Beruf

Prozessingenieurin bei
EV Group

Hobbies

Lesen, Freunde treffen, mit meiner Familie etwas unternehmen

MINT im Fokus

Was bedeutet MINT für dich?

MINT bedeutet für mich „wissen, nicht glauben“. Ich kann etwas prüfen, testen und beweisen oder auch widerlegen. Natürlich kann man über etwas auch unterschiedlicher Meinung sein, aber man kann es objektiv behandeln und diskutieren.

Welche Bedenken hast/hattest du dabei dich für eine MINT-Richtung zu entscheiden? 

Ich war nicht sicher, welcher Bereich für mich an passendsten ist und hatte Bedenken, ob ich auch die Studienrichtung gewählt hatte, die für mich am besten passt und mir die meisten Möglichkeiten bietet, was ich später machen möchte. Es gibt so viele verschiedene Ausbildungsrichtungen und Studiengänge, die z.T. sehr spezialisiert sind. Allerdings kann ich im Nachhinein sagen, dass der Studiengang natürlich wichtig ist, aber die Spezialisierung auf einen Bereich eigentlich erst danach passiert. Man hat mit einer technischen Ausbildung immer sehr viele Möglichkeiten in einer Vielzahl verschiedener Branchen und Bereiche.

Mit welchen Herausforderungen bist/warst du konfrontiert? 

Vorurteile gegenüber Frauen in Ingenieurberufen habe ich leider schon im Studium kennengelernt. Aber das ist bei uns in Europa zum Glück selten. Aber man muss seinen eigenen Weg finden und letzendlich ist es meiner Erfahrung nach wichtiger, gut in seinem Beruf zu sein. Klar hatte und habe ich auch manchmal bei Kunden mit anfäglicher Skepsis zu kämpfen, aber das hat sich immer mit der Zeit gelegt, wenn ich mit Fachkenntnis überzeugen konnte.

Wie hat dein (privates) Umfeld auf deine Entscheidung reagiert?

Die haben mich dabei immer voll unterstützt und waren immer stolz darauf, auch wenn sie nicht wirklich wissen, was ich eigentlich beruflich mache 😊. Mein Mann ist sehr froh darüber, dass ich einen gut bezahlten technischen Beruf habe, denn dadurch können wir uns privat auch gut aufteilen. Wir arbeiten beide in Teilzeit und teilen Haushalt und Kinderbetreuung unter uns auf.

Was war dein größter „Aha-Moment“ im MINT-Bereich? 

Mein größter Aha-Moment war eigentlich zu sehen, dass man mit einer guten technischen Ausbildung ganz viele verschiedene Möglichkeiten hat. Ich komme ursprüglich aus dem Bereich der Biotechnologie, habe dann aber zu EVG als Anlagenbauer im Halbleiterbereich in eine völlig andere Branche gewechselt. Dank meines Ingenieurstudiums als Basis war das möglich und und ich konnte mich schnell einarbeiten. Mit meiner Ausbildung und Berufserfahrnung könnte ich heute in vielen verschiedenen Branchen arbeiten.

MINT und Frauen

Warum sollten mehr Frauen einen MINT-Beruf ergreifen?

Frauen haben oft einen anderen Denkansatz als Männer, andere Herangehensweisen. Das kann neue Möglichkeiten eröffnen und Brücken bauen. Mehr Frauen bedeuten für mich auch, dass sich die Arbeitswelt ändern wird, da sie sich an die Anforderungen für berufstätige Mütter anpassen muss. Ich glaube, Teilzeit, flexible Arbeitszeitmodelle und andere Führungsstile kommen zwangsläufig, je mehr Frauen in einem Betrieb erfolgreich tätig sind.

Was möchtest du den Mädchen/Frauen noch mit auf den Weg geben?

Nicht aufgeben! Lass dich nicht unterkriegen, auch wenn du manchmal vor Hindernissen stehst! Eine gute technische Ausbildung ist eine super Basis, dass man als Frau auch im späteren Leben unabhängig und beruflich erfolgreich sein kann. Technische Berufe sind meist gut bezahlt und die Arbeitsbedingungen sind gut. Das ist eine super Grundlage für die spätere Lebensplanung und finanzielle Unabhängigkeit!